Erhalt von Galeria Karstadt ist ein wichtiges Signal für Saarbrücken - Oberbürgermeister Conradt kann sich deshalb nicht zurücklehnen
Die FDP-Stadtratsfraktion freut sich für die Belegschaft und Saarbrücken über die sehr gute Nachricht, dass bei Zustimmung der Gläubiger Galeria Karstadt in Saarbrücken fortbestehen wird. „Zunächst ist das ein guter Tag für Saarbrücken, gleichzeitig bedauern wir die Schließung anderer Filialen und den Verlust vieler Arbeitsplätze“, so der Fraktionsvorsitzende der FDP im Stadtrat, Dr. Helmut Isringhaus. Jedoch darf die Verwaltung sich aus Sicht der FDP jetzt nicht selbst beweihräuchern. „Noch ist Saarbrücken trotz aller Probleme die Einkaufsstadt in der Region. Aber das Einkaufsverhalten ändert sich, deswegen müssen sich auch Innenstädte ändern“, so Isringhaus. Die Freien Demokraten begrüßen die Investitionen in den Tourismus und das Messe- und Kongresswesen. Gleichzeitig sehen sie aber auch Fehlentwicklungen, die dringend korrigiert werden müssen. „Statt sich Misserfolge wie die unvollendete Umsetzung der Erweiterung der Fußgängerzone schön zu reden, sollte Conradt (CDU) sich mit der Realität auseinandersetzen“, fordert Isringhaus. Das Saarland hat die größte PKW-Dichte und viele Kunden, und zwar gerade die aus Frankreich, möchten zügig in die Innenstadt gelangen und günstig parken. „Trotz seiner Ankündigung im Oberbürgermeisterwahlkampf hat Conradt nichts gegen die hohen Parkgebühren getan und seine übrige Verkehrspolitik mutet wie ein Kampf gegen das Auto an“, so Isringhaus.
„Wir sind jetzt offenbar um den Leerstand der Karstadt-Immobilie herumgekommen, jedoch braucht es unbedingt eine zukunftsgerichtete Planung für die Innenstadt. Dabei mitzuwirken, ist auch eine Aufgabe für die neuen Eigentümer von Galeria Karstadt“, fordert Isringhaus. Für die Freien Demokraten muss die Innenstadt vielfältiger aufgestellt werden. Es müsse eine Entwicklung weg von reinen Einkaufs- und Geschäftsstraßen zu einem Mix mit Wohnnutzung geben. „Großflächigen Einzelhandel wird es, das zeigen die Entwicklungen in den Innenstädten, in der Zukunft nicht mehr geben, daher müssen jetzt gute Konzepte her, wie die Nutzung der vorhandenen Flächen im nächsten Jahrzehnt aussehen kann. Dazu gehört auch die neue Konzeption für das alte Finanzamtsgebäude am Saarufer. Darüber hinaus fehlt noch immer ein Konzept für die ehemalige Kaufhof-Filiale in der Bahnhofstraße. Hier könnte in zentraler Lage Wohnen, Leben und Arbeiten unter einem Dach verbunden und um eine Markthalle im EG erweitert werden. In Verbindung mit dem C&A-Gebäude entstünde ein attraktiver Standort zw. Bahnhof und Markt und würde die Bahnhofstraße aufwerten. Wir Freien Demokraten stehen für ein Saarbrücken, das den Einzelhandel im Wettbewerb mit dem Onlinehandel unterstützt und fordern die Verwaltung auf, Bürokratie abzubauen, für Sicherheit und Sauberkeit zu sorgen und die Gewerbesteuern zu senken“, so Isringhaus abschließend.