Förderung ist kein Freifahrtschein
„Es gibt Geld, also bauen wir“ – dieser Satz klingt verlockend, ist aber trügerisch. Oft wird beklagt, dass Fördermittel ungenutzt bleiben. Doch manchmal entsteht das gegenteilige Problem: Hohe Zuschüsse verleiten zu Projekten, die auf den ersten Blick wie ein Geschenk erscheinen, sich später jedoch als teurer Bumerang erweisen. Fördermittel sind keine Gratisgeschenke. Sie stammen aus Steuergeldern – also aus den Taschen der Bürger. Und meist decken sie nur einen Teil der Kosten. Den Rest zahlt direkt oder indirekt die Stadt. Betrieb, Instandhaltung und Folgekosten kommen obendrauf. Hier müsste vorab genau geprüft werden, ob der Betrieb der Saarbahn langfristig günstiger ist. Auch das Ausfallrisiko bei Unfällen muss berücksichtigt werden. Die FDP-Stadtratsfraktion fordert: Erst denken, dann bauen. Wir brauchen Projekte, die langfristig sinnvoll sowie tragfähig sind, und nicht solche, die nur entstehen, weil gerade Fördergelder zur Verfügung stehen. Wenn sich zeigt, dass ein Vorhaben keinen Sinn mehr ergibt, muss der Mut da sein, die Reißleine zu ziehen – auch wenn dies bedeutet, bereits erhaltene Mittel zurückzuzahlen. Im Mittelpunkt müssen Nachhaltigkeit, tatsächlicher Bedarf und Wirtschaftlichkeit stehen. Fördermittel sind ein Instrument, kein Selbstzweck. Saarbrücken braucht kluge Investitionen. Wer baut, muss auch pflegen, betreiben und bezahlen – über Jahrzehnte. Deshalb sagen wir: Verantwortung vor Aktionismus. Für eine Stadt, die mit den Steuergeldern ihrer Bürger sorgsam umgeht.