Haushaltsloch statt Hochglanz
Während die Haushaltslage immer düsterer wird, tauchen in den städtischen Plänen Projekte auf, die zwar hübsch klingen, aber keinen Mehrwert bringen: Quartiersmanagement hier, Modellprojekt und Frauennottaxi dort. Dabei brennt es an den wichtigen Stellen: Straßen, die mehr Schlaglöcher als Asphalt haben. Schulen, deren Dächer eher an Tropfsteinhöhlen erinnern und öffentliche Gebäude, die saniert werden müssen. Doch statt die existenziellen Probleme anzupacken, wird Geld in Programme gesteckt, die vor allem eines produzieren: Berichte, Workshops, Gutachten und somit Kosten. Natürlich klingt ein „Quartiersmanagement“ und eine “Sommerstraße” nach etwas Positivem: Nach Gemeinschaft, Vernetzung, moderner Stadtentwicklung. Aber die Realität ist oft eine andere. Es entstehen neue Stellen und Strukturen auf Verwaltungsebene und am Ende fragt der Bürger sich: Hat es die Lage vor Ort wirklich verbessert? Oder haben wir nur ein weiteres Projekt finanziert, weil es auf dem Papier gut aussah? Saarbrücken hat nicht so sehr ein Problem mit den Ausgaben für Schulen, Kitas oder Sicherheit, sondern mit allem, was gut klingt, aber wenig bringt. Und genau da müssen mit dem Rotstift dran. Konsolidierung der Haushaltslage hat Priorität. Projekte sollten eine Stadtentwicklung und eine Vision von Morgen im Blick haben. Die Wahrheit ist unbequem. Saarbrücken kann es sich schlicht nicht leisten, weiter in teure Nebenbaustellen zu investieren, während die Hauptbaustellen buchstäblich einstürzen. Einfach weniger Träumereien.