Saarbrücken muss sich dem Wettbewerb stellen und vom Outlet lernen
Im Gegensatz zu Oberbürgermeister Conradt (CDU) und der CDU-Stadtratsfraktion sieht die FDP-Stadtratsfraktion das Outlet nicht als Gefahr, sondern als Chance und Motivation, besser zu werden. „Das Outlet kann man nur dann als Gefahr sehen, wenn man den Kopf in den Sand steckt und weiterhin eine Politik macht, ohne die Wünsche der Kunden zu berücksichtigen“, so Hermann Simon, wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion.
Aus Sicht der Freien Demokraten müsse sich Saarbrücken einerseits auf seine Stärken konzentrieren und andererseits vom Outlet lernen. „Ein Einkaufserlebnis in Saarbrücken mit dem St. Johanner Markt, der Berliner Promenade, Europagalerie und Bahnhofstraße sowie der vielfältigen Gastronomie ist nicht vergleichbar mit einem sterilen Outlet. Dies gilt es, herauszustellen“, so Simon. Jedoch müsse dafür investiert werden und einige Bausünden umgenutzt und attraktiv gestaltet werden. „Aus heutiger Sicht war die Umgestaltung des Willi-Graf-Ufers unterhalb der Berliner Promenade in der jetzigen Form mit Sicherheit ein Fehler, statt Grünflächen zu erweitern, wurde hier alles zugepflastert“, bedauert Simon. In der Entsiegelung von Flächen wie auch dem Landwehrplatz sehen die Freien Demokraten eine Möglichkeit, gerade in heißen Sommern, mehr Menschen in die Stadt zu ziehen.
Auf der anderen Seite müssten die CDU und der Oberbürgermeister einsehen, dass die meisten Menschen im Saarland und dem nahen Frankreich mit dem Auto unterwegs sind, um ihre Einkäufe zu erledigen. „Dass ÖPNV und Radverkehr gefördert werden müssen, steht für uns außer Frage, aber die schon fast wie ein Kulturkampf anmutende Politik des Oberbürgermeisters gegen das Auto ist aktuell schädlich für Saarbrücken. Hier zeigt das Outlet, was Kunden wünschen. Sie wollen zügig zu den Geschäften und in der Nähe, wenn möglich, kostenlos parken. Hier muss Saarbrücken dringend mehr auf die Kundenwünsche eingehen. Das fordern wir seit Jahren, aber nun wäre doch endlich ein guter Zeitpunkt, dies auch in der Verwaltung einzusehen“, so Simon.
„Ein weiterer wichtiger Punkt sind Sauberkeit und Sicherheit. Auch hier hat Saarbrücken noch Nachholbedarf“, gibt Simon zu bedenken. „Die Kunden fühlen sich im Outlet sicherer, daher braucht es dringend ein Konzept mit Ordnungsamt und Polizei. Schon seit Jahren fordern wir in diesem Zusammenhang eine Citywache“, so Simon weiter.
„Die Stadtverwaltung hat zwar keinen direkten Einfluss darauf, welche Geschäfte sich in der Innenstadt ansiedeln, aber sie kann gewerbefreundliche Rahmenbedingungen schaffen und aktiv bei Unternehmen für eine Ansiedlung werben“, so Simon weiter. Entbürokratisierung und eine Senkung der Steuern und Abgaben stellen für uns Freie Demokraten gewerbefreundliche Rahmenbedingungen dar.
„Wenn Saarbrücken seine Chancen nutzt, braucht es sich weder um die Konkurrenz von anderen Städten noch um die Erweiterung des Outlets Sorgen zu machen. Ich appelliere an den Oberbürgermeister und die Verwaltung, ein vernünftiges Konzept für die Zukunft der Innenstadt und des Einzelhandels in Saarbrücken zu erarbeiten, das nicht ideologisch geprägt, sondern auf die Bedürfnisse der Kunden, Bewohner und Unternehmen abgestimmt ist. Hierzu wäre es auch schön, wenn sich Herr Conradt mit allen interessierten Fraktionen zu dem Thema baldmöglichst an einen Tisch setzt.“, so Simon abschließend.