Standortfaktor Parkplätze

Die Diskussion um Parkplätze ist oft emotional aufgeladen. Für manche sind sie ein Relikt einer autozentrierten Stadtplanung, für andere ein entscheidender Faktor für die Lebendigkeit und Erreichbarkeit der Innenstadt. Saarbrücken steht vor besonderen Herausforderungen: Die Stadt konkurriert mit Einkaufszentren auf der grünen Wiese, dem Onlinehandel und den gewachsenen Mobilitätsansprüchen einer zunehmend älteren Bevölkerung. Wer das Auto bewusst aus der Innenstadt verdrängt, verkennt, dass für viele Menschen das Auto keine Wahl-, sondern eine Notwendigkeit ist. Ob Pendler, ältere Menschen, Familien mit Kindern oder Personen mit Mobilitätseinschränkungen – sie alle brauchen erreichbare und zentralgelegene Parkmöglichkeiten. Wer bequem einen Parkplatz findet, bleibt länger, verweilt in Parks und auf Plätzen, kauft mehr ein, besucht Cafés und Restaurants und trägt so zu einer lebendigen Landeshauptstadt bei. Leerstände, wie sie auch in Saarbrücken zunehmen, lassen sich nur mit einem attraktiven Gesamtpaket bekämpfen und dazu gehört gute Erreichbarkeit genauso wie ein gepflegtes Stadtbild und ein vielfältiges Angebot. Es braucht eine bedarfsorientierte Mobilitätsstrategie, die Parkplätze als Teil eines funktionierenden Gesamtkonzepts begreift: Park-and-Ride-Angebote am Stadtrand, digitale Parkleitsysteme, bezahlbare Kurzzeitparkplätze in Zentrumsnähe und eine intelligente Kombination mit ÖPNV und Fahrrad. Eine vitale Innenstadt lebt von Besuchern und diese kommen nur, wenn sie einfach und bequem dorthin gelangen können.